Da Fine gerne abwechslungsreich isst, habe ich angefangen sie roh zu füttern. Barf steht dabei für biologisch-artgerechtes Rohfutter. Es ist zum einen natürlich und gesund für den Hund, roh zu fressen. Zum anderen kann ich so viele verschiedene Kombinationen an Fleisch-, Gemüse-, Obstsorten und Ölen anbieten.
Meine Hunde bekommen nur Abends Barf, morgens bekommen sie beim Spaziergang ihre Mahlzeit in Form von Trockenfutter und Leckerlies.
In diesem Blogpost habe ich meine Barf-Anleitung aufgeschrieben. Dabei halte ich mich an die Empfehlung meiner Tierärztin, meiner Ernährungsberaterin, an das Buch "Natural Dog Food" und auf die Angaben von Nadine Wolf:
Barf und Reisen - wie klappt das?
Wenn wir nur für eine Nacht verreisen, bereite ich morgens eine Protion Barf zu und nehme sie dann mit. Sie ist dann bis abends aufgetaut und kann verfüttert werden. Wenn wir länger verreisen und ich keine Möglichkeit habe Barf zuzubereiten, nehme ich gerne ein gutes Dosenfutter mit.
Man sollte nur nicht gekochtes und rohes Futter in einer Portion mischen, da dies zu Blähungen führen kann.
Futtermenge
grundsätzlich: 2-4% des Körpergewichts als Futtermenge für einen Tag
- 80% Fleisch *
- 20% püriertes Gemüse (Hälfte davon grüner Salat)
- 5% püriertes Obst
Zusätze: - + 2% Öle
- + 5% Blut
- frische Kräuter aus dem Garten
* Die Fleischprotion (100%) sollte bestehen aus:
- 50 % Muskelfleisch
- 20% Pansen und Blättermagen
- 15% Innereien (Leber, Niere, Milz und auch Herz und Magen)
- 15% fleischige Knochen
Gemüse und Obst müssen immer püriert werden, da Hunde die Zellen nicht aufspalten können. In der Natur essen Hunde Gemüse und Obst nur vorverdaut mit dem Magen ihrer Beutetiere. Daher ist es aus evolutionssicht nicht nötig, dass Hunde die Zellen ausfspalten um an die guten Inhaltsstoffe zu gelangen.
Unter fleischigen Knochen versteht man Knochen, an denen noch viel Fleisch haftet. Es ist für den Hund wichtig Knochen immer zusammen mit Fleisch zu verzehren, denn nur so führt es nicht zu "Knochenkot". Darunter versteht man Kot, der weiß und bröselig, fast staubtrocken ist. Er ist gefählich für den Hund, da er zu starken Verstopfungen führen kann.
Wenn Knochenkot einmal auftritt, sollte man die Knochenfütterung für einige Tage aussetzen und leicht verdauliches Barf füttern.
Abwechslung im Napf - was ich verwende
Tiersorten:
Rind, Pferd, Lamm, Wild, Ente, Fisch (ganze Forelle),
Der Fettgehalt vom Muskelfleisch sollte bei 15-20% liegen. Wenn er zu gering ist, kann man zusätzliches Fett füttern und die Menge dann von der Fleischportion abziehen. Hier geht es zum Fettrechner.
Bei Fisch kann man gut etwas mehr geben, denn Fisch hat nicht so viele Kalorien wie Fleisch.
Rohe Fische können im Ganzen verfüttert werden, also auch mit Gräten.
Fleischsorten:
wie oben schon gennant solle die Fleischration ausgewogen sein:
- 50 % Muskelfleisch
- 20% Pansen und Blättermagen
- 15% Innereien (Leber, Niere, Milz und auch Herz und Magen)
- 15% fleischige Knochen
Die eine Möglichkeit ist es sich seine Fleischration selbst aus den einzelnen Bestandteilen zu mischen, denn die meisten Mischungen, die angeboten werden decken das genannte nicht ab. Eine Mischung, die ich auch verwende ist die Rind Würfli Balance Packung.
Wer mir noch andere Mischungen nennen kann, die das gewünschte Verhältnis abbilden - bitte eine Mail schicken.
Die andere Möglichkeit ist es das Pulver von Vitamin Optimix zu benutzen und dann genau nach den Angeben zu verfahren, die bei "Fütterung" aufgeführt sind. D.h. z.B. bei der Variante Mummy soll dann nur Muskelfleisch gefüttert werden.
Gemüsesorten:
Salat (hoher Basengehalt: gleich hohen Säuregehalt von Fleisch aus), Karotte, Gurke, Zucchini, Kürbis, reife Paprika, Fenchel, Radieschen, Rote Beete (kleine Portion, immer Fenchel und Petersilie dazu geben), Chicorée (in kleinen Mengen), reife Tomate, Gartenkresse, Knollensellerie, Pastinake, Rüben, Spagel, Spinat, Staudensellerie, Petersielienwurzel
Obstsorten:
Apfel, Banane (in kleinen Mengen wegen der Süße), Himbeeren, Heidelbeeren, Mango, Kiwi, Brombeeren, Birne, Orange (in kleinen Mengen wegen der Säure), Mandarinen, Erdbeeren, Pfirsiche, Nektarine, Rhabarber, Aprikose, Melone, Kirsche, Pflaume
Gerne friere ich in der Saison Obst ein und verwende es dann das ganze Jahr über im Barf.
frische Kräuter aus dem Garten:
Rosmarin (gegen Zecken), Thymian, Petersilie, Zitronenmelisse (beruhigned für Magen-Darm-Trakt), Mayoran (beruhigned für Magen-Darm-Trakt), Oregano (appetitanregend), Lorbeer, Minze, Dill (wehenfördernd), Estragon, Zitronenthymian, Basilikum, Bohnenkraut, Liebstöckel, Salbei (gegen Parasiten und Würmer)
Öle:
Kokosöl (wirkt gegen Zecken und Würmer, daher immer dabei)
Sonnenblumenöl (80% der Menge) und Lachsöl (20%). Das Lachsöl in kleinen Flaschen kaufen und im Kühlschrank lagern, denn es wird sonst schlecht. Das Sonnenblumenöl sollte dunkel gelagert werden. Am besten in direkt schon in dunklen Flaschen kaufen.
Die Beigabe von Ölen ist sehr wichtig, denn sie enthalten zum einen mehrfach ungesättigte Fettsäuren und zum anderen sind sie reich an Omega-3-Fettsäuren. Diese geben den Ausgleich zu dem hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren im Fleisch.
Lebensmittel, die nicht gefüttert werden dürfen:
- rohes Schweinefleisch (Aujezky-Virus), Geflügelknochen,
- Aubergine, grüne Tomaten, grüne Paprika, Avocado, rohe Kartoffel, Pilze, rohe Bohnen
- Trauben, Rosinen, Quitte
- Macadamianüsse, Bittermandeln (oft in Nussmischungen enthalten),
- Schokolade und Kakao, Koffein, Alkohol
Barf vorbereiten und lagern
Man kann gut eine größere Protion püriertes Gemüse und Obst vorbereiten und es dann portionsweise einfrieren. So spart man sich einerseits Zeit bei der Zubereitung und andererseits wird es z.B. bei einem Zwergpudelwelpen dann erst möglich richtig zu pürieren, da sie Menge sonst zu gering ist.
Aufgetautes Fleisch und püriertes Gemüse halten sich einen Tag im Kühlschrank. So kann man das Barf immer für zwei Tage vorbereiten und spart sich somit Zeit.
Beispiel am Zwergpudel
Barfmenge für einen 5kg Zwergpudel:
100g Futter am Tag + Zusätze (2% des Körpergewichts)
- 75g Fleischmischung
- 20g püriertes Gemüse (Hälfte davon grüner Salat)
- 5g püriertes Obst
- 4g Blut
Zusätze: - 2g Öle
- frische Kräuter aus dem Garten
Barf-Rezepte für meine Pudel
Barfrezept 1 für einen 5kg Zwergpudel:
100g Futter am Tag + Zusätze (2% des Körpergewichts)
- 75g Rindfleischmischung
- 25g püriertes Obst und Gemüse: 10g Blattsalat, 5g Karotte, 5g Fenchel, 5g Apfel, ein Blatt Salbei
- 1g Kokosöl, 1-2g Lachsöl
- 4g Blut
Barfrezept 2 für einen 5kg Zwergpudel:
100g Futter am Tag + Zusätze (2% des Körpergewichts)
- 75g Rindfleischmischung
- 25g püriertes Obst und Gemüse: 10g Salat, 5g Kürbis, 5g Karotte, 5g Apfel, Thymian
- 1g Kokosöl, 1-2g Lebertran
- 4g Blut
Barfrezept 3 für einen 5kg Zwergpudel:
100g Futter am Tag + Zusätze (2% des Körpergewichts)
- 75g Pferd
- 25g püriertes Obst und Gemüse: 10g Feldsalat, 5g Karotte, 5g Zucchini, 5g Heidelbeeren , eine Spitze Rosmarin
- 1g Kokosöl, 1g Lachsöl
- 4g Blut
- Vitamin Optimix Nature - nach Angabe
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