Wie ich meine Welpen aufziehe
Ich besitze die Erlaubnis vom Veterinäramt nach §11 TSchG für eine gewerbsmäßige Hundezucht. Diese Erlaubnis braucht jeder Züchter, der mehr als 2 Zuchttiere besitzt oder mehr als 2 Würfe im Jahr hat.
Mein Ziel ist es gesunde, wesensfeste Pudel zu züchten, die eine wunderbare Aufzucht genießen konnten. Darum achte ich schon bei der Auswahl des Zuchtrüden darauf einen sehr guten Partner für meine Hündinnen zu finden. Bei der Wahl des Rüden steht mir auch mein Zuchtwart und befreundete Züchter helfend beiseite. Eine gut bedachte Wahl des Rüden ist sehr wichtig, denn nicht nur das Aussehen und gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle, sondern auch der Charakter.
Somit kann ich erreichen, dass die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen der Welpen so niedrig wie möglich sind - eine Garantie gibt es leider nicht. Durch die perfekte Auswahl kann ich außerdem das äußerliche Erscheinungsbild gemäß dem FCI Rassestandard meiner Welpen positiv beeinflussen. Dazu nehme ich für die Anreise auch gerne eine große Strecke in Kauf.
Meine Hunde haben alle den VGL Diversitätstest der UC Davis (Kalifornien) gemacht. Mein Ziel ist es alle folgenden Verpaarungen auch unter den Gesichtspunkten dieses Tests zu planen. Leider ist dies teilweise recht schwer, da nur wenige geteste Rüden zur Verfügung stehen. Die Zeit wird zeigen wie viele andere Züchter und Deckrüdenbesitzer sich von dem Thema überzeugen lassen. Wer dazu mehr Infos möchte, kann mich ansprechen oder hier nachlesen.
Meine Leidenschaft ist die Aufzucht und Sozialisierung der Welpen, wie ich im Weiteren beschreibe.
Falls es Sonderwünsche für die Sozialisierung oder den Ablauf der Aufzucht gibt, können diese gerne mit mir besprochen werden. Ich kann z.B. anbieten extra Trainingseinheiten durchzuführen falls der Welpe später einmal Schulhund, Bürohund o.Ä. werden soll.
Im Folgenden Näheres zur Aufzucht für den interessieren Leser:
Die Welpen werden in der Wurfkiste im Welpenzimmer direkt angrenzend an das Wohnzimmer geboren und verbringen dort ihre ersten Wochen. Somit lernen sie von Anfang an alltägliche Dinge wie das Staubsaugen, Musik hören oder kochen kennen. Außerdem steht für sie später zunächst ein großes Freilaufgehege im Garten und dann dürfen sie das ganze Gelände (1700m²) erobern. Die ersten Spaziergänge folgen dann auch.
Im Garten können sie gleich lernen, ihr Geschäft auf der Wiese anstatt im Haus zu erledigen. Ich bringe sie sooft es geht nach draußen, damit sie ihre Geschäfte nicht drinnen erledigen. Somit setze ich schon hier den ersten Schritt für die Stubenreinheit, da sie sich so gar nicht erst angewöhnen drinnen zu pinkeln.
Außerdem steht ihnen drinnen in ihrem Gehege eine kleine Hundetoilette zur Verfügung, die sie vor allem nachts benutzen können.
Da ich sowohl Zwerg- als auch Großpudel habe, lernen meine Welpen direkt auch eine andere Größe an Hund kennen als sie selbst und ihre Mutter. Außerdem kommen uns auch befreundete Hunde besuchen. Mehr dazu weiter unten.
Unter Welpenfrühförderung versteht man das gezielte Fördern der Welpen ab einem Alter von 3 Tagen. Ich arbeite dabei nach einem speiziellen Programm, welches für die Hundeaufzucht entwickelt wurde (puppy cultre). Die Welpen werden durch bestimmte Maßnahmen gezielt geförert, ohne sie zu überfordern. So sollen durch dieses Programm die Welpen später als erwachsene Hunde einmal resilienter und wesensfester sein.
Während der ersten Wochen werden die Kleinen gezielt an Menschen gewöhnt. Dazu bekomme ich viel Besuch von Freunden, Familie und Nachbarn, die auch gerne ihre Kinder mitbringen.
Durch die angrenzenden Nachbargrundstücke lernen sie wie es ist, unter Menschen zu leben. Unsere Nachbarn haben z.T. Kinder, es wird gegrillt, Rasen gemäht und es gibt einen kleinen Betrieb dessen Mitarbeiter beim Arbeiten verschiedene Geräusche machen, an die sich die Welpen gewöhnen werden. Welpen an verschiedene Geräusche zu gewöhnen ist sehr wichtig, denn so können sie später gelassener
Ab dem Zeitpunkt der festen Zufütterung beginne ich mit dem Aufbau der Pfeife. So kann die Pfeife später als Notfallrückruf benutzt werden.
Ein kleiner Parcours aus selbst gebauten Hindernissen (mehrere Tunnel, kleine Treppe, Balken, Rampen, Noppensitzkissen, Baumstamm, Wackelbretter etc ) steht im Wohnzimmer und draußen, um sie geistig und körperlich zu fordern. Ich biete den Welpen außerdem kleine Suchspiele von Futter in der Wiese oder auf einem Schnüffelteppich an, um sie geistig bereits etwas zu fordern.
Sie haben immer einige Stücke Kaffeholz und Spielseile rumliegen, an denen sie ihre "Kaulust" abarbeiten können. Somit können sie gleich lernen was sie annagen dürfen und was nicht.
Ich zeige ihnen außerdem alltägliche Dinge wie ein Fahrrad oder einen Besen mit dem die Terasse gesäubert wird. Es kommen Freunde zu Besuch und übernachten bei uns oder wir sitzen zum gemeinsamen Essen mit Freunden / Familie lange am Tisch während unsere Hunde "einfach dabei sind, ohne die Gäste zu stören".
Tierarztuntersuchungen werden auch zuhause geübt (abtasten, in den Mund schauen, Pfoten anschauen und abtasten, in die Ohren schauen), bevor es für die ersten Impfungen wirklich zum Tierarzt geht.
Bürsten, Baden , Scheren und auf dem Tisch stehen wird zusätzlich geübt, da das für Pudel ein sehr wichtiger Bestandteil des Alltags ist. Dazu habe ich einen Schertisch, auf dem ich die Kleinen mit einer sehr kleinen Bürste pflegen kann. Gebadet werden sie in meiner Hundebadewanne und anschließend mit einem Hundeföhn auf niedriger Stufe getrocknet. Somit sind sie perfekt für das Scheren vorbereitet. An die Schermaschine gewöhne ich sie langsam, indem ich sie immer einmal wieder anmache und neben sie halte, ohne sie dabei wirklich zu scheren. So können sie sich an das Geräusch gewöhnen.
Die Welpen an die Fellpflege positiv zu gewöhnen ist mir sehr wichtig, denn immer wieder höre ich Geschichten wie "mein Hund hat schreckliche Angst vor dem Baden und dem Föhnen". Das ist vermeidbar wenn man Zeit und Geduld investiert - das ist es mir definitiv wert.
Außerdem pflege ich ihnen bereits zum ersten Mal die Ohren, indem ich den Welpen mit einem Wattepad die Ohren vorsichtig auswische und die Haare, die dort wachsen mit einem Augenbrauenbürstchen auskämme. Mehr zum Thema Ohrenpflege hier.
Außerdem findet gezielter erster Kontakt mit anderen Hunden, die ich gut kenne, statt. So gewöhnen sich die Welpen an andere Hunde außerhalb ihres eigenen Rudels.
Ich übe mit den Pudelwelpen bereits das Autofahren, z.B. für den ersten Tierarztbesuch, aber auch um für ihre ersten Spaziergänge raus aufs Feld zu fahren. Außerdem werden die ersten kleinen Ausflüge unternommen, z.B. zu meinen Eltern, an den Badesee oder durch die Einkaufsstraße im Nachbarort.
Die ersten Spaziergänge sind mir ganz besonders wichtig. Denn die ersten Wochen im Leben eines Hundes setzen den Grundbaustein für ein tolles, langes Hundeleben. Was früh gut und positiv verknüpft wurde, sitzt ein lebenlang positiv im Gehirn des Hundes. So machen wir erste kleine Ausflüge gerne selbst noch bei uns und gerne mit der Mama dabei. Wir achten selbstverständlich darauf, die Ausfläge kurz und positiv zu gestalten und danach dafür zu sorgen, dass die Welpen ausreichend Schlaf bekommen, um die neuen Eindrücke gut verarbeiten zu können.
Für die Gewöhnung an Wasser stelle ich außerdem eine große flache Wasserschale auf, durch die die Kleinen durchlaufen können. Sie steht einfach mit im Garten, sodass Wasser etwas ganz alltägliches wird. Dort sind auch Steine drin, damit sie einmal durchlaufen können. Das Schwimmtraining am Bach und See machen wir ab der 8. Woche wenn das Wetter es zulässt. Als Wasserapportierhund sollte der Pudel m.M.n. schon von Anfang an spielerisch mit Wasser in Kontakt kommen.
Ruhe bewahren wird bei mir groß geschrieben. Gemeint ist damit, dass die Welpen bei mir lernen, dass es grundsätzlich vorteilhafter ist, sich ruhig zu verhalten. Beispielsweise bekommen sie bei mir keine Aufmerksamkeit für aufdringliches Verhalten (Anspringen o.Ä.), dafür aber sehr wohl positive Verstärkung für ruhiges Verhalten (sitzen und beobachten anstatt Menschen anspringen). Auch bei der Fütterung: bellen, damit man schneller Futter bekommt funktioniert hier nicht.
Welpen müssen zunächst die Beißhemmung erlenen. Es ist ganz normales Welpenverhalten, wenn sie versuchen auf Klamotten / Füßen / Handen herumzukauen. Sie zeigen damit kein agressives Verhalten, sondern sie erkunden Die Umwelt mit dem Maul - ähnlich wie kleine Kindern, die sich alles in den Mund stecken. Mir ist es aber wichtig den Welpen von Anfang an zu zeigen, dass es nicht erwünscht ist, auf Menschen herumzukauen. Deshalb gibt es bei mir immer das Angebot einer Alternative: ein Spielzeug. So bekommt auch jeder Besucher bei uns erst einmal ein Spielzeug, welches er an sich nehmen darf und dem Welpen, der (von sich aus) zu ihm kommt, anbieten darf.
Mir ist es sehr wichtig, dass alle Pudel, die bei mir aufwachsen einen sehr guten Start ins Hundeleben haben. Ich zeige ihnen möglichst viel ohne sie dabei zu überfordern, damit aus ihnen später ganz tolle Hunde werden können. Mir ist dabei bewusst, dass die ersten Wochen im Leben eines Hundes einen entscheidenden Grundstein darstellen, den man hinterher nicht mehr verändern kann.
Mein Motto lautet: fördern, aber nicht überfordern.
Das bedeutet, dass alles was die kleinen Hundewelpen bei mir gezeigt bekommen und erlenen dürfen, in kleinen "Portionen" passiert. Jeden Tag ein bisschen etwas neues / Training was verfestigt wird, bringt einen schon ganz viel weiter. Überforderung wird hier definitiv vermieden, denn man kann auch in der Welpenaufzucht über das Ziel hinausschießen.
Damit alle meine Welpen ein schönes Zuhause finden, können Interessierte gerne auf einen Besuch bei mir vorbei kommen und sich alles ansehen. Dabei können wir uns gegenseitig kennen lernen und alles besprechen. Es besteht kein Zwang dann auch einen Welpen zu kaufen!
Wenn die Chemie stimmt, können gerne weitere Treffen ausgemacht werden, damit sich der Welpe schon gut an die / den neuen Besitzer gewöhnen kann.
Die Auswahl des Welpen wird gemeinsam getroffen. Ich höre mir dazu die jeweiligen Wünsche der Käufer an und mache dann einen Vorschlag welcher Welpe es aus meiner Sicht am besten sein wird. Bisher waren alle zufrieden und so konnte ich gemeinsam mit den Käufern für jeden die beste Wahl treffen.
Alle Welpen, die bei mir aufwachsen schließe ich in mein Herz, daher freue ich mich wenn spätere Treffen mit den neuen Familien stattfinden können. Wer das möchte ist bei mir herzlich eingeladen. Außerdem gibt es immer eine Whatsappgruppe mit allen Welpenkäufern des jeweiligen Wurfes, wo man sich später austauschen kann (freiwillig).
Grundsätzlich gebe ich meine Welpen mit 9-10 Wochen ab. Falls es Sonderwünsche bezüglich des Abgabetermins gibt, können diese natürlich besprochen werden. Ich kann z.B. auf Schulferien o.Ä. eingehen.
Die Welpen bekommen von mir ein Starterpaket mit: